Patellaluxation (Herausspringen der Kniescheibe)

Unfallbedingte (traumatische) Patellaluxation

Durch meist direkte Gewalteinwirkung kommt es zu einem Herausspringen der Kniescheibe nach außen mit in der Regel vollständigem Verlust der Belastungsfähigkeit. Das notfallmäßig notwendige Wiedereinrenken geschieht entweder spontan noch am Unfallort oder in schwierigen Fällen auch unter Narkose in der Klinik.

Diagnose

Die Erstdiagnose wird durch die Untersuchung bzw. Röntgen gestellt. Zum Ausschluss von Begleitverletzungen der übrigen Gelenkstrukturen, insbesondere des Knorpels, ist eine Kernspintomografie erforderlich.

Therapie

In aller Regel wird eine operative Therapie mit arthroskopischer Naht der zerrissenen Kapsel –und Bandstrukturen sowie der Versorgung von Begleitverletzungen durchgeführt. Anschließend ist eine mehrwöchige Schienenruhigstellung erforderlich. 

Gewohnheitsmäßige (habituelle) Patellaluxation

Durch eine Fehlbildung der Kniescheibe und ihres Gleitlagers bzw. auch bei unzureichend ausgeheilten traumatischen Patellaluxationen kommt es schon bei alltäglichen Bewegungen oder beim Sport ohne Fremdeinwirkung zu einem mehr oder weniger vollständigem Herausrutschen der Kniescheibe aus ihrem Gleitlager. Meist springt sie wieder in ihre ursprüngliche Position zurück und die Beschwerden klingen danach relativ rasch wieder ab. Dieses Ereignis kann sich mehrfach pro Tag wiederholen.

Diagnose

Bei der Diagnosestellung spielt die Erhebung der Vorgeschichte eine große Rolle, ergänzt durch Röntgen und Kernspintomografie.

Therapie

Ein nichtoperativer (konservativer) Behandlungsversuch mit Muskelaufbau und Kniebandage ist möglich, aber leider häufig nicht erfolgreich. Bei der dann erforderlichen operativen Therapie werden je nach Charakter der Fehlbildung Eingriffe an Kapsel und Bändern oder auch am knöchernen Ansatz des Kniescheibenbandes erforderlich. Auch nach diese Operationen ist eine mehrwöchige Schienenruhigstellung oft nicht zu umgehen.