Lumbago – Lumboischialgie
Rückenschmerzen und Ischiasschmerzen sind in unserer westlichen Welt ein sehr häufiges Krankheitsbild – sie verursachen mit die häufigsten Krankheitstage bzw. führen zur Frühberentung und bedingen dadurch eine erhebliche volkswirtschaftliche Belastung.
Es gibt verschiedenste Ursachen für wirbelsäulenbedingte Schmerzen, die man generell in lokale Rückenbeschwerden und ausstrahlende Beschwerden unterteilen kann. Kommt es zu einer Reizung einer Nervenwurzel spricht man von radikulären Schmerzen.
Die häufigsten Ursachen für lokale Rückenschmerzen mit teilweiser Ausstrahlung sind Muskelverspannungen und Bewegungseinschränkungen in Wirbelsäulengelenken, ohne dass es eine krankhafte strukturelle Veränderung an der Wirbelsäule gibt. Diese Erkrankungen haben eine günstige Prognose – neigen allerdings zu gehäuftem Vorkommen. Mangelnder „Ausgleichssport“ oder Belastungen in zwanghaften Haltungen (einschließlich Schreibtischtätigkeit) spielen hierbei eine große Rolle.
Davon zu unterscheiden sind Erkrankungen, die durch einen Verschleiß der Wirbelsäule auftreten: dies führt häufig zu chronischen Rückenbeschwerden.
Neben einer Arthrosebildung der Wirbelsäulengelenke (Facettengelenksarthrose) spielen häufig Abnutzungen der Bandscheiben und Wirbelkörper (Osteochondrose) eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus kommt es im Rahmen des Verschleißes der Bandscheiben zu einem Flüssigkeits verlust (Dehydratation) der umhüllenden Schichten und leicht zu Bandscheibenvorwölbungen oder –vorfällen.
Wenn eine vorgefallene Bandscheibe auf einen Spinal-Nerven trifft, werden sogenannte radikuläre Schmerzen ausgelöst („Ischias“)
Ein Warnhinweis hinsichtlich einer bandscheibenbedingten Ursache stellen Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Missempfindungen entlang eines Dermatoms (Hautareal eines Nerven) dar (z. B. seitliche Ausstrahlung bis zum großen Zeh).
Wenn es zu einem ungünstigen Bandscheibendruck auf die Nervenwurzel kommt, können neben Schmerzen und Missempfindungen auch Muskellähmungen auftreten. Eine Lähmung stellt eine Notfallsituation dar, die einer umgehenden ärztlichen Abklärung bedarf.
Letztendlich kann man nur durch eine sorgfältige Befragung und Untersuchung (ggf. zusätzliche Röntgen – oder MRT-Aufnahmen) des Patienten zu einer möglichst genauen Diagnose und damit Ursache der Beschwerden gelangen, so dass eine zielgenaue Therapie durchgeführt werden kann. Neben einer sinnvollen konservativen Therapie mit Krankengymnastik, Medikamenten, Entspannungstechniken, Schmerztherapie, Akupunktur und ggf. Manueller Medizin spielt auch eigenständiger Muskelaufbau mittels Schwimmen oder geeigneten Übungen an Fitnessgeräten eine entscheidende Rolle bezüglich der dauerhaften Erfolgsaussichten.
Immer größere Bedeutung in der Behandlung der Wirbelsäulenbeschwerden gewinnen minimalinvasive Verfahren zur Schmerztherapie (Sacralblock, Facettengelenksdenervierung) oder Bandscheibenbehandlungen mittels Wärmesonden bzw. Elektrosonden (Nucleoplasie, IDET). Oftmals kann durch minimalinvasive Techniken eine Operation vermieden werden. Ob diese Techniken bei Ihnen angewendet werden können, muss im Rahmen unserer Sprechstunde abgeklärt werden.